Wissenswertes zu Meerschweinchen                                                                                           Artgerechte Ernährung von Meerschweinchen

Meerschweinchen gehören zu den Nagetieren, die mit dem wissenschaftlichen Fachbegriff Rodentia bezeichnet werden. Zu dieser Tierordnung gehören auch Hörnchen, Biber, Mäuse, Ratten, Stachelschweine und Wasser- schweine.

Hausmeerschweinchen sind schon 1000 bis 500 v. Chr. in Südamerika aus den Wildmeerschweinchen herausgezüchtet worden. Die Wildform lebt in den südamerikanischen Gebirgen, z.B. in den Anden, bis in Höhen von 4200 m. 

Da in diesem Lebensraum hauptsächlich nur sehr karge Futterpflanzen gedeihen, haben sich die Meerschwein- chen an diese magere Kost mit Hilfe ihres sehr gut entwickelten Dickdarmsystems angepasst. Hier ist es insbe- sondere der Blinddarm, wissenschaftlich als Caecum bezeichnet, der wichtige Aufgaben bei der Verdauung der Pflanzenbestandteile übernimmt. Der Blinddarminhalt macht daher auch zwei Drittel des gesamten Magen- Darm-Inhaltes aus. Er liegt auf der unteren, sog. ventralen Seite des Tieres und füllt ein Drittel des gesamten Bauchraumes aus.

Bereits die Inkas haben Meerschweinchen als Opfer- und Speisetiere gehalten. Die ersten Meerschweinchen wurden bereits im 16. Jahrhundert von spanischen und holländischen Seeleuten nach Europa gebracht. Man vermutet heute, dass sich der Name des Meerschweinchens folgendermaßen gebildet hat: Es handelt sich um ein Tier, das ein gedrungenes, dem Hausschwein ähnliches Aussehen aufweist, das Quieklaute ähnlich wie ein Schwein bildet und das aus Gebieten jenseits des Meeres stammt.

Rassen:

Im Laufe der Zeit sind etliche Rassen der Hausmeerschweinchen gezüchtet worden, die hier im Folgenden aufgelistet sind:

Kurzhaar-Rassen:

glattes Normalhaar

Schopfhaar

Rosettenhaar

Rex

Langhaar-Rassen:

Angora

Alpaca

Sheltie

Coronet

Peruaner

Texel

Merino

Zähne und Ernährung oder Tod durch falsches Futter

Der Zahnwechsel vom Milchzahngebiss zum bleibenden Gebiss erfolgt beim Meerschweinchen bereits vor der Geburt, so dass Meerschweinchen mit dem bleibenden Gebiss geboren werden.

Die Zähne des Meerschweinchens weisen ein sehr starkes Längenwachstum auf. Pro Monat wachsen die Zähne 5 bis 6 mm. D.h., die Zähne müssen durch intensives Kauen und Mahlen ständig abgerieben werden, damit Wachstum und Abnutzung der Zähne im Gleichgewicht sind.

Das Gebiss und, wie oben beschrieben, der Verdauungstrakt des Meerschweinchens sind darauf eingerichtet, mit sehr kargen, rohfaserreichen Diäten, z.B. Heu, auszukommen. Das intensive Mahlen eines solchen Futters sorgt für die wichtige, gleichmäßige Abnutzung der Zähne. 

Das bedeutet, dass zur Gesunderhaltung des Meerschweinchens in erster Linie eine Fütterung mit Heu und Gras gehört. Ergänzt werden kann die Ration durch Frischfutter wie Möhren, Gurken und Kräuter. Pellets, Körnerfutter oder Brot sollten nicht gegeben werden, da in diesen Futtermitteln viel zu viel Energie enthalten ist. Die Tiere kauen dann weniger und die Zähne werden nicht in ausreichendem Maß abgeschliffen. In der Folge entstehen Zahnspitzen, die schmerzhafte Verletzungen an der Backenschleimhaut und der Zunge verursachen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Spaltenbildung im Zahn. Dadurch gelangen Bakterien in den Kiefer und verursachen dort eitrige Abszesse. Oftmals führen solche Abszesse zu einer erheblichen Beschädigung der Kieferknochen und damit zum Tod des Tieres.

Nicht selten kommt es bei ungenügender Abnutzung der unteren Backenzähne zu einer Brückenbildung. Dies geschieht, weil die unteren Backenzähne nach innen geneigt wachsen. Bei übermäßigem Längenwachstum, aufgrund unzureichender Abnutzung, bilden die Zähne über der Zunge eine Brücke. Die Zunge ist dadurch erheblich in ihren wichtigen Funktion beim Schlucken gestört. Zunächst wird dies vom Besitzer nicht bemerkt. Die betroffenen Tiere magern jedoch allmählich, weil sie nicht ausreichend Futter abschlucken können. Es kommt dann aufgrund der mangelhaften Nährstoffaufnahme zu weiteren Krankheiten. Das bedeutet, dass abgemagerte Tiere vom Tierarzt immer sehr sorgfältig hinsichtlich der Zahngesundheit untersucht werden müssen. Da bereits kleinste Zahnspitzen zu Schmerzen beim Kauen und damit zu einer mangelhaften Nahrungsaufnahme führen können, ist es manchmal notwendig, die Meerschweinchen für eine Zahnunter- suchung in eine leichte Narkose zu legen. 

Übrigens ist es bei Meerschweinchen normal, dass die unteren Schneidezähne fast doppelt so lang sind wie die oberen Schneidezähne. Manchmal werden diese Zähne auf die gleiche Länge gekürzt, was zur Folge hat, dass Tiere große Schwierigkeiten bei der Aufnahme der Nahrung haben, da sich nun die Schneidezähne von Ober- und Unterkiefer auch bei geschlossenem Kiefer nicht mehr berühren können.

Besonderheit Vitamin C

Meerschweinchen sind, im Gegensatz zu den meisten anderen Säugetieren, auf die Zufuhr von Vitamin C mit der Nahrung angewiesen.  Daher sollten die Tiere, insbesondere im Winter, zusätzlich mit Vitamin C versorgt werden. Dies geschieht am besten dadurch, dass eine Messerspitze Ascorbinsäure, erhältlich in Reformhäusern oder Apotheken, auf jeweils 100 ml Trinkwasser gegeben wird.

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