Wissenswertes zu Kaninchen – Artgerechte Ernährung von Kaninchen

Kaninchen gehören nicht (!)zu den Nagetieren (Rodentia), sondern zur Tierordnung der sogenannten Hasenartigen Doppelzähner . Für diese Tierordnung wird auch der Fachbegriff Lagomorpha verwendet.

Zähne und Ernährung - Tod durch falsches Futter

Der Zahnwechsel vom Milchzahngebiss zum bleibenden Gebiss erfolgt bei den Kaninchen sehr früh. Schon vor der Geburt werden einige Zähne gewechselt. Das bleibende Gebiss ist ab ca. 30. Lebenstag, also zum Zeitpunkt des Absetzens vom Muttertier, vollständig ausgebildet.

Hinter den beiden oberen Schneidezähnen befinden sich zwei zusätzliche, sehr kleine Zähne, die sogenannten Stiftzähne (siehe Bild 1).

Bei den Zähnen des Kaninchens handelt es sich um sogenannte wurzeloffene Zähne. Solche Zähne wachsen lebenslang. Durch das Kauen werden die Zähne abgeschliffen. Um eine optimale Zahnform zu gewährleisten, muss ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Abnutzung vorhanden sein. Dieses wichtige Gleichgewicht wird gestört, wenn das Kaninchen falsch ernährt wird.

Bild 1: Stiftzähne

Das Gebiss und der Verdauungstrakt des Kaninchens sind darauf eingerichtet, mit sehr kargen, rohfaserreichen Diäten, z.B. Heu, auszukommen. Das intensive Mahlen eines solchen Futters sorgt für eine ausreichende und gleichmäßige (!) Abnutzung der Backenzähne, die sehr weit hinten in der Maulhöhle des Kaninchens liegen (siehe Bild 2 und 3).                                     

Das bedeutet, dass zur Gesunderhaltung des Kaninchens in erster Linie eine Fütterung mit Heu und Gras gehört. Ergänzt werden kann die Ration durch Frischfutter wie Möhren, Gurken und Kräuter.                                                 Pellets, Körnerfutter oder Brot sollten nicht gegeben werden, da in diesen Futtermitteln viel zu viel Energie enthalten ist. Die Tiere kauen dann weniger und die Zähne werden nicht in ausreichendem Maß abgeschliffen. In der Folge entstehen Zahnspitzen, die schmerzhafte Verletzungen an der Backenschleim- haut und der Zunge verursachen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Spaltenbildung im Zahn. Dadurch gelangen Bakterien in den Kiefer und verur- sachen dort eitrige Abszesse. Oftmals führen solche Abszesse zu einer erheb- lichen Beschädigung der Kieferknochen und damit zum Tod des Tieres.

Petersilie sollte gar nicht oder nur in sehr kleinen Mengen gefüttert werden. Diese Pflanze enthält sehr viel Calcium. Die mit Petersilie gefütterten Kaninchen scheiden das zu viel aufgenommene Calcium mit dem Harn wieder aus.Der Harn enthält daher eine hohe Konzentration an dem Mineralstoff Calcium und es kommt zur Bildung von Harngries und Blasensteinen.

Bild 2: Schädel eines Kaninchens

Bild 3: Röntgenaufnahme eines Kaninchenkopfes

Bild 4: Blasenstein

 

Das Bild 4 zeigt einen Blasenstein, der sich nach reichlicher Fütterung mit Petersilie bei einem Zwergkaninchen gebildet hatte und chirurgisch aus der Harnröhre des Tieres entfernt werden musste. 

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