Kastration von weiblichen Hunden

Die folgenden Infomationen sollen Ihnen helfen, die Frage, ob eine Kastration für Ihr Tier sinnvoll ist, besser beantworten zu können.

Grundsätzlich kann eine solche Frage m.E. nicht einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden. Manche Gründe sprechen für eine Kastration, ja sogar für eine möglichst frühe Kastration, andere Gründe sprechen gegen eine Kastration.

Wichtig ist, Informationen aus zuverlässiger Quelle zu erhalten.Die folgenen Informationen und Fakten basieren auf den derzeit aktuellsten wissenschaftIichen Erkenntnissen.

 

1. Tumorrisiko

Hündinnen haben leider ein statistisches Risiko von 33%, dass sie im Laufe ihres Lebens an Mammatumoren (Gesäugekrebs) erkranken.

Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit kastriert werden, haben nur noch ein statistisches Risiko von 0 - 0,5% !

Hündinnen, die zwischen der ersten und der zweiten Läufigkeit kastriert weden, haben ein Mammatumor-Risiko von 15%.

Eine Kastration nach der zweiten Läufigkeit senkt das Risiko, Mammatumoren auszubilden, nicht mehr.

Da bedeutet, wenn man beabsichtigt, seine Hündin kastrieren zu lassen, dass es Sinn macht, den Eingriff auf jeden Fall vor der zweiten oder vor der ersten Läufigkeit durchführen zu lassen.

 

2. Gewichtszunahme

Immer wieder wird behauptet, dass Hündinnen wegen einer erfolgten Kastration zu dick werden. Das ist so definitiv falsch. Kastrierte Hündinnen verwerten offensichtlich das Futter besser als unkastrierte. Daher ist es wichtig nach einer Kastration die Menge des Futters anzupassen. Dabei ist u.a. von großer Bedeutung, wie und wieviel das Tier bewegt wird. Bei allen Tieren, die mir bis jetzt als zu dick vorgestellt wurden, stellten sich andere Gründe und nicht die Kastration für die Gewichtszunahme heraus. Die häufigsten Fehler in der Ernährung sind: häufiges Füttern “nebenbei”, regelmäßiges Ausleeren des Katzennapfes, mehrere Mahlzeiten pro Tag.

 

3. Auftreten von Inkontinenz

Leider ist es so, dass manche Hündinnen nach einer Kastration eine Harninkontinenz entwickeln. Man weiß heute, dass Östrogen den komplizierten Verschlussmechanismus der Blase beeinflusst und dass die Gefahr der Inkontinenz bei Hunden, die schwerer als 20 kg werden, gegeben ist. Bei der zuletzt genannten Gruppe beträgt das Risiko, eine Inkontinenz zu entwickeln, bis zu 15%. Besonders betroffen ist die Rasse Boxer. In den allermeisten Fällen ist eine auftretende Inkontinenz jedoch behandelbar. Dabei werden entweder Substanzen eingesetzt, die das sympathische Nervensystem beeinflussen (Sympathikomimetika) oder es werden Östrogen-haltige Präparate verwendet.

 

4. Ausbildung von Welpenfell

Bei manchen Hunderassen, wie z.B. Irish Setter, Cocker Spaniel, Münsterländer, kann es nach einer Kastration zur Ausbildung von sogenanntem Welpenfell kommen. Das bedeutet, dass bei diesen Tieren insbesondere im Flankenbereich die Unterwolle übermäßig wächst.

 

5. Einfluss auf das Wesen des Tieres

Man weiss heute, dass es vorkommt, dass frühkastrierte Hündinnen sich längere Zeit juvenil verhalten. Dieses kann bei Tieren, die zur Ängstlichkeit neigen oder die in einer Gruppe gehalten werden zu Problemen führen. Als Besitzer einer solchen Hündin, sollte man sich von einem Experten, der sich mit Hundeverhalten gut auskennt (leider gibt es davon nur recht wenige) beraten lassen. I.d.R. wird man bei diesen Hündinnen eine Kastration nicht vor der ersten Läufigkeit durchführen.

 

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